Trinkwasserinstallationen – stehen Hygiene und Gesundheit sowie Komfort im Widerspruch zur Energieeffizienz

Im Zusammenhang mit dem hohen Wärmeschutz der Gebäude und dem daraus resultierenden niedrigen Heizwärmebedarf gewinnt die Trinkwassererwärmung an Bedeutung. Beträgt der Anteil der Heizwärme für die Trinkwasser-Erwärmung bei Bestandsgebäuden ca. 18 Prozent, erreicht dieser bei Effizienzhäusern (KfW55 bzw. KfW 40 (+)) ca. 50 Prozent. Moderne Wärmepumpenanlagen haben sich im Neubau dieser Gebäude bereits durchgesetzt, wobei […]

Im Zusammenhang mit dem hohen Wärmeschutz der Gebäude und dem daraus resultierenden niedrigen Heizwärmebedarf gewinnt die Trinkwassererwärmung an Bedeutung. Beträgt der Anteil der Heizwärme für die Trinkwasser-Erwärmung bei Bestandsgebäuden ca. 18 Prozent, erreicht dieser bei Effizienzhäusern (KfW55 bzw. KfW 40 (+)) ca. 50 Prozent. Moderne Wärmepumpenanlagen haben sich im Neubau dieser Gebäude bereits durchgesetzt, wobei niedrige Systemtemperaturen – sowohl für die Raumheizung als eben auch für die Trinkwasser-Erwärmung anzustreben sind.

Niedrige Systemtemperaturen ergeben sich trinkwasserseitig zunächst bei Verzicht auf die Trinkwarmwasser-Zirkulation (PCH-C). Außerdem wird die dezentrale Trinkwassererwärmung nach dem Durchflussprinzip (sog. Frischwarmwasserstationen) der energieeffizienten Systemtechnik zugerechnet. Allerdings sind für beide Planungsansätze einige wesentliche Voraussetzungen zu erfüllen.

Auf der Suche nach verringerten Hilfsenergien, auch in der Trinkwasser-Installation, ist es notwendig, sich mit dem Betrieb der Umwälzpumpen, resp. der Zirkulationsumwälzpumpe, zu befassen. Auch hierin steckt ein Energieeinspar-Potenzial, das jedoch vor dem Hintergrund von Gesundheit und Hygiene kritisch zu bewerten ist.

Unstreitig haben Gesundheit und Trinkwasser-Hygiene jedoch oberste Priorität im Planen und Betrieben der Trinkwasser-Systemtechnik. Das Vermeiden einer Vermehrung der Legionellen erfordert das Einhalten bestimmter Temperaturen und den regelmäßigen Wasseraustausch.

Inwiefern diese Forderungen mit den Vorgaben eines energieeffizienten Betreibens zu vereinbaren sind, wird im Vortrag erläutert. Dabei werden Wärmepumpenanlagen, ebenso wie die Frischwarmwasserstationen, angesprochen. Hinzu kommen ergänzende Hinweise zum Trinkwasser-Komfort, der sich nicht nur aus zu vereinbarenden Ausstoß- bzw. Wartezeiten ergibt. Abschließend wird auf neue Entwicklungsrichtungen, wie beispielsweise der Ultrafiltration, hingewiesen.

 

 
Prof. Dr.-Ing. Michael Günther

Staatliche Studienakademie Riesa
Studiengang Versorgungs- und Gebäudetechnik
Uponor Academy