Die Qualität des Heizungswassers – „Neue Anforderungen nach VDI 2035“

Heizungswasseraufbereitung ist schon viele Jahren eines der Themen in der SHK-Branche. In den letzten Jahren wurde das Thema intensiv durch die Branchenvertreter sowie durch die Hersteller fokussiert. Im Bewusstsein der Errichter war das Thema angekommen, aber es fand nur sehr spärlich Einzug in die Praxis. Die Wärmeerzeugung steht im Fokus der Branche, wie kann mit […]

Heizungswasseraufbereitung ist schon viele Jahren eines der Themen in der SHK-Branche.
In den letzten Jahren wurde das Thema intensiv durch die Branchenvertreter sowie durch die Hersteller fokussiert. Im Bewusstsein der Errichter war das Thema angekommen, aber es fand nur sehr spärlich Einzug in die Praxis. Die Wärmeerzeugung steht im Fokus der Branche, wie kann mit der kleinstmöglichen Energiemenge, die meiste Wärme nutzbar gemacht werden. Energiepreise unterliegen seit Jahren deutlichen Steigerungsraten, nicht erst seit den geopolitischen Konflikten. Daher ist es umso wichtiger über das Thema Heizungswasseraufbereitung zu sprechen. Hier liegt der Fokus klar auf dem verwendeten Wärmeträgermedium. Dieses hat einen mehr als signifikanten Einfluss auf die Energieeffizienz und vor allem auf die Langlebigkeit und den störungsfreien Betrieb.  Betrachten wir die Ausgangssituation, so steht Rohwasser als Trinkwasser zur Verfügung. Leider ist Trinkwasser nicht als Heizungswasser geeignet, da die im Trinkwasser gelösten Inhaltsstoffe Einfluss auf die beiden genannten Einflussfaktoren (Steinbildung & wasserseitige Korrosion) haben. Wie wird die Energieeffizienz im Heizungssystem durch das unbehandelte Rohwasser beeinträchtigt? Die gelösten Härtebildner (je nach Rohwasserhärte) fallen unter dem Einfluss von Wärme im Wärmeerzeuger aus und bilden sogenannte Caliciumcarbonatdeckschichten aus. Diese Deckschichten reduzieren wie Rohrdämmungen den Wärmedurchgang vom Wärmeerzeuger auf das Wärmeträgermedium. Bereits ein Millimeter CaCO3 reduziert den Wirkungsgrad um ca. 10 %. Derartige Deckschichten verhindern somit dauerhaft einen energieeffizienten Betrieb der Wärmeerzeugeranlage und des gesamten Heizsystems.

Für die Vermeidung von Kalkausfällungen stehen in der Praxis zwei etablierte Verfahren zur Verfügung. Die Enthärtung und die Entsalzung. Die VDI 2035 zeigt klar auf, welche Lösungsansätze in der Planung, beim Betrieb und Instandhaltung eingehalten werden müssen.
In der Überarbeitung der Richtlinie VDI 2035 03-2021 wird Steinbildung und wasserseitige Korrosion betrachtet. Die Steinbildung lässt sich mit den genannten Verfahren realisieren, aber das Thema Korrosion darf nicht vergessen werden, da hier der Schlüssel für einen langen Lebenszyklus der Anlage liegt. Das Thema Korrosion ist abhängig von der Leitfähigkeit und der Verfügbarkeit von Sauerstoff. Hier gibt es einige Punkte zu betrachten, dies wird im Vortrag entsprechend beleuchtet.

Wir zeigen Ihnen von der Anlagenbetrachtung, Werkstoffanforderung & Vorgaben der Richtlinie alle planungs- und praxisrelevanten Inhalte. Lösungsmöglichkeiten für die Erstinstallation bis hin zur anlagenspezifischen unterbrechungsfreien Inline-Aufbereitung werden dargelegt. Der richtige Lösungsweg liegt hier im vollentsalzten Wasser, nur so kann der dauerhaft energieeffiziente und störungsfreie Betrieb unter Einhaltung der Herstellergewährleistung und den allgemein anerkannten Regeln der Technik abgebildet werden.

 

 
Dipl.-Ing. (FH) Christian Zehetgruber

Abteilungsleiter Grünbeck Forum

Abteilungsleiter Seminare und Fortbildungen bei der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH. Seit über 15 Jahre beschäftigt er sich mit der Thematik Wasseraufbereitung und Wasserbehandlung bei Grünbeck. Dort begleitete er unterschiedliche Führungspositionen. Seit nun mehr als 10 Jahre leitet er das Grünbeck Forum. Unter dem Motto „Werde-Wasser-Wisser“ sind die Fortbildungsinhalte auf Wasserspezifische Themen und Mehrwertvermittlung ausgerichtet.